Daniel ist ein gedichteschreibender Romantiker, Natasha eine wissenschaftlich denkende Realistin. Als die beiden sich in New York begegnen, gehen sie eine Wette ein, ob es ihm gelingen kann, sie an einem einzigen Tag dazu zu bringen, ihn zu lieben. Doch Natasha und ihrer jamaikanischen Familie droht die Abschiebung. Und die junge Frau, die sich so sehr wünscht, in New York bleiben zu können, hat nur einen Tag, um diese Abschiebung vielleicht noch zu verhindern.
"Liebesgeschichten sind immer so jung, modern und neu wie ihre Protagonisten", schreibt die fünfköpfige Expertenrunde der FBW in ihrer Begründung für die Auszeichnung der Jugendromanverfilmung THE SUN IS ALSO A STAR (Start: 16. Mai, Regie Ry Russo-Young) mit dem höchsten Prädikat "besonders wertvoll". Und mit Yara Shahidi in der Rolle der Natasha sowie Charles Melton als Daniel, so die Jury, "haben die Filmemacher zwei so interessante, liebenswerte und glaubwürdige Darsteller gefunden, dass man ihnen gerne durch den Film folgt. Die Befindlichkeiten und das Lebensgefühl der beiden Liebenden wirken sehr glaubwürdig und zeitgenössisch. Nicht nur hierbei merkt man, dass der Film auf einem unter jugendlichen Lesern sehr beliebten Roman beruht. Auch die Musik betont die jugendliche, urbane Stimmung, die der Film vermittelt. Dabei ist der Film auch eine Liebeserklärung an New York. So wie Natasha diese Stadt liebt, so zeigt auch die Kamera ein prächtiges, lebendiges und schönes New York, das die dritte Hauptrolle des Films spielt. Der Film bietet intelligent gemachtes Gefühlskino, ohne dabei je melodramatisch oder rührselig zu werden."
Bereits in der vergangenen Woche ist in den deutschen Kino ein Film von hoher aktueller Relevanz angelaufen, der zu Diskussionen anregen wird: Der Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN (Start: 9. Mai, Regie Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh) erzählt einfühlsam davon, wie eine Kindheit in einem rechtsextremen Elternhaus vorzustellen ist. Die unabhängige FBW-Jury hat den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet und schreibt in ihrer Begründung: "Durch seine Einfühlsamkeit gelingt es dem Dokumentarfilm, ein Gespür für das Klima in diesen Peergroups zu vermitteln. Dem durch die Ängste entstehenden Druck von außen wird ein innerer Druck entgegen gesetzt. Farokhmanesh und Geiger gelingt es, genau durch genau diese Beobachtungen und Feststellungen Sympathie für die Kinder und Jugendlichen innerhalb dieser Systeme zu entwickeln. Fehlende Bilder (...) weiß KLEINE GERMANEN durch liebevoll gestaltete Animationssequenzen zu ergänzen. Alle "hard facts" werden dagegen zumeist eingesprochen oder von Eltern oder Erziehern der rechten Szene in Interviews gegeben. Das Interessante: Nicht jedes Statement ist dabei per se zu verdammen. Fehlende Zeit für Kinder, die Digitalisierung der Lebenswelt und viele Themen mehr sind allgemein kommunizierte Problematiken. Immer wieder konnten die Jurymitglieder entdecken, wie sie auch ihren eigenen Standpunkt bezüglich der angesprochenen Problematiken hinterfragten, immer wieder aber konnten sie auch entdecken, dass eben nicht einzelne Argumente zu hinterfragen sind, sondern die demokratiefeindliche Haltung, die hier entsteht oder bei den Sprechenden ganz klar zu beobachten ist. (...) KLEINE GERMANEN zeigt auf ganz subtile Weise, wie es ist, in einer Welt aufzuwachsen, in der nicht Liebe, sondern der Stolz auf die Deutsche Nation propagiert wird. Dabei ist KLEINE GERMANEN definitiv kein Agitationsfilm, sondern der feinfühlige Versuch zu verstehen, wie eine Kindheit in rechten Gruppierungen aussieht und was diese Gruppierungen zusammenhält. (....) Der Film gewährt Einblicke in die umfassenden Strukturen von Familien im rechten Spektrum, die vielleicht nie so explizit und so erschütternd gezeigt wurden." Auch die FBW-Jugend Filmjury zeichnete den Film mit vier von fünf Sternen aus.
Die FBW-Jugend Filmjury empfiehlt zwei ganz besondere aktuelle Filme, für die sich der Kinobesuch quer durch alle Altersklassen lohnt. In KLASSE DEUTSCH (Start: 16. Mai) begleitet der Filmemacher Florian Heinzen-Ziob eine Vorbereitungsklasse in Köln, in der Mädchen und Jungen aus verschiedenen Ländern und Kulturen ins deutsche Schulsystem integriert werden sollen. Die FBW-Jugend Filmjury aus Erfurt empfiehlt den Film für alle Zuschauer ab 14 Jahren und schreibt in ihrer gemeinsam verfassten Begründung: "Man lernt die Kinder kennen, nicht nur als Schüler, sondern als eigene Persönlichkeiten und entwickelt Sympathie für die Personen. Die Kamera (...) ist ein Teil der Klasse. Daher ist man sehr nah am Geschehen und kann viele Situationen nachvollziehen. (...) Bei der Auswahl der Szenen wurde Wert darauf gelegt ein objektives Bild vom Schulalltag zu zeigen, statt den Film möglichst actionreich zu machen. (...) Der Film bietet eine Möglichkeit, Einblick in einen fremden Alltag zu bekommen und eine neue Perspektive einzunehmen." Die FBW-Jugend Filmjury verleiht KLASSE DEUTSCH 3,5 Sterne.
Für die ganze Familie empfiehlt die FBW-Jugend Filmjury aus Marburg die Verfilmung des legendären Spiels POKÉMON: MEISTERDETEKTIV PIKACHU (Start: 9. Mai), der an der Kinokasse in den USA bereits alle Rekorde bricht. Auch die Nachwuchsjury war begeistert von dem Film, in dem der menschliche Held Tim Goodmann in die Großstadt reisen muss, um seinen vermeintlich toten Vater zu suchen. Hilfe bekommt er von Pikachu, einem Pokémon, der ihm in seinem Abenteuer zur Seite steht. Die Jury hat den Film mit 4,5 Sternen ausgezeichnet und schreibt in ihrer Begründung: "Der Film ist technisch anspruchsvoll umgesetzt. (...) Besonders die vielen actionreichen Totalen sind aufwendig gestaltet und viele Szenen zeichnen sich durch eine schnelle Schnittfolge aus. Das Zusammenwirken zwischen realen Figuren und animierten Figuren ist sehr gelungen und wirkt fast schon echt. Besonders gut gefallen hat uns die vielfältige Mimik sowie überhaupt die Liebe zum Detail in den Animationen der Pokémon-Figuren. (...) Unabhängig vom Alter werden alle interessierten Pokémon-Fans an diesem Film großen Gefallen finden. Insbesondere für die Pokémon-Fans lässt der Film das Pokémon-Universum sehr lebendig werden. (...) Ein gelungener Unterhaltungsfilm, der mit den Genres Action, Krimi und Abenteuer spielt."
In der kommenden Woche im Kino: Die Realverfilmung des Disney-Klassikers ALADDIN sowie LORD OF THE TOYS, der Gewinner des letztjährigen DokLeipzig-Wettbewerbs.
Die FBW-Jugend Filmjurys sind mit Schülerinnen und Schülern ab 10 Jahren besetzt. Sie sind an insgesamt neun Standorten in Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das komplette Filmprogramm für 5-14-jährige und seit 2018 auch das Programm für die Zielgruppe "14+". Mehr Infos und Filme unter: www.jugend-filmjury.com.